Netzwerk der Flüchtlingshilfe beschließt Vereinsgründung

Wer hätte je damit gerechnet?

Aus der  Veranstaltung „Mein Nachbar ist Asylbewerber“ des Brandiser Forums für Demokratie und Vielfalt im Mai 2015 mit Staatsministerin Petra Köpping entwickelte sich das Netzwerk der Brandiser Flüchtlingshilfe. In der Gesprächsreihe „Brandiser Gespräche“ informierte das Forum die Brandiser in dieser Veranstaltung über die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen und wie diese in die Gesellschaft integriert werden können.

Erst waren es einige wenige, heute sind über 45 Brandiser Bürger, die sich aktiv in die Flüchtlingshilfe einbringen. Auf der letzten Sitzung des Netzwerkes sprachen sich die Anwesenden für eine Vereinsgründung aus.  Damit wird aus der Initiative des Brandiser Forums ein selbständiger Verein.

Markus Bergforth, Sprecher des Forums, sagt dazu: “ Es freut mich sehr, dass das Forum hier den Grundstein für eine aktive Flüchtlingshilfe in Brandis legen konnte. Es freut mich besonders, dass so viele Brandiser sich aktiv beteiligen. Dies zeigt, dass sich Brandiser aktiv der Aufgabe und der Verantwortung stellen, Menschen in Not zu helfen, sie aber auch langfristig in die Stadtgesellschaft integrieren.“

Die Gründung soll im Rahmen der nächsten Sitzung am 30.11.2015 erfolgen.

Erste Veranstaltung „Brandiser Gespräche“ war ein voller Erfolg!

Zu einer Diskussion zum Thema Asylbewerber in Brandis hatte vergangenen Donnerstag das Brandiser Forum für Demokratie und Vielfalt in den Kirchgemeindesaal eingeladen.

Forums-Sprecher Markus Bergforth stellte fest, dass sich auch Brandis einer Aufnahme von Asylbewerbern stellen müsse. Mehr als 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger hörten dabei von Petra Köpping (SPD), Sächsische Staatsministerin für Integration, dass eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Sachsen, dem Landkreis Leipzig und damit auch in Brandis angestrebt werde. Sachsen erwartet laut ihrer Aussage in diesem Jahr rund 20.000 Asylbewerber. Das sind fast doppelt so viele wie 2014. Nach dem so genannten Königsteiner Schlüssel werden die Asylbewerber in Deutschland verteilt. Demnach kommen in diesem Jahr 5,1 Prozent der Menschen nach Sachsen. 21,2 Prozent muss beispielsweise Nordrhein-Westfalen aufnehmen. In den Erstaufnahmeeinrichtungen sollen die Ankömmlinge höchstens drei Monate bleiben, dann werden sie dezentral in der Region untergebracht.

Bürgermeister Arno Jesse: „Brandis müsste nach einem vereinbarten Schlüssel 72 Asylbewerber unterbringen.“ Der Schlüssel für Integration sei die dezentrale Unterbringung. Denn ein engerer Kontakt entstehe automatisch, wenn man sich im Sportverein oder beim Einkaufen treffe. Allerdings stehen in der Kommune keine Wohnungen in Größenordnungen leer. Bereits jetzt ist es unabhängig von der Flüchtlingsunterbringung laut Arno Jesse schwierig, die normale Nachfrage an Wohnungen zu befriedigen. Trotz dieser Umstände wirbt auch Ministerin Köpping für eine dezentrale Unterbringung: „Probleme entstehen eher in Massenunterkünften, wo die Leute auf engstem Raum zusammenleben, den ganzen Tag keine Beschäftigung finden. Dort hingegen, wo Flüchtlinge vor Ort integriert werden, funktioniert das Zusammenleben gut.“ Noch während der Diskussionsrunde, die von Pfarrer Dr. Ulrich Seidel moderiert wurde, boten sich zwei Hauseigentümer an, Wohnungen für Asylsuchende zur Verfügung zu stellen. Das Forum will dabei eine Plattform bieten, um ein Netzwerk für die soziale Betreuung der Flüchtlinge zu knüpfen.

Brandiser Gespräche Lassen Sie uns reden

Liebe Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt Brandis,
wir, die Mitglieder des Brandiser Forums, dürfen Ihnen heute eine neue Veranstaltungsreihe in und für Brandis vorstellen. Unter dem Titel „Brandsier Gespräche – Lassen Sie uns reden!“ möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen. Wir möchten mit Ihnen über aktuelle Themen in und für Brandis diskutieren. Im Landkreis Leipzig leben zur Zeit 1.064 Asylbewerber und es wird in diesem Jahr mit weiteren 1.000 Menschen gerechnet, die hier Zuflucht suchen. Mehr als die Hälfte davon lebt in Wohnungen und sind damit dezentral untergebracht. Unter diesen 584 Menschen sind 191 Kinder. Die Integration der Flüchtlinge ist eine Aufgabe alle Städte und Gemeinden im Landkreis Leipzig und damit auch die der Stadt Brandis. Wie stellen wir uns dieser Aufgabe? Diskutieren Sie unter der Moderation von Pfarrer Seidel mit:

  • Petra Köpping, MdL und Staatsministerin für Gleichstellung und Integration
  • Markus Bergforth, Sprecher des Brandiser Forums
  • Antje Busch-Sandmann Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brandis,
  • Arno Jesse, Bürgermeister
  • Hans Ross, stellvertretender Bürgermeister
  • Ulrich Gäbel, Ortsvorsteher Brandis
  • Wolfgang Drescher, Ortsvorsteher Beucha