Licht und Schatten bei den Diskussionsrunden zu „Wir lassen Brandis nicht im Dunkeln stehen“

Das Brandiser Forum für Demokratie und Vielfalt hatte am letzten Donnerstag in der Aula der Oberschule Brandis zu Diskussionsrunden geladen. In kleinen Runden konnten interessierte Bürger und Bürgerinnen mit den eingeladenen Experten die im Mai begonnene Auseinandersetzung mit dem Thema fortführen.

Dabei gab es viel Licht, aber auch Schatten.

Eine sehr interessante Diskussion entspann sich rund um das Thema „Jugend in Brandis“. Herr Rabold von der Stadtverwaltung Borna stellte die Arbeit des Kinder- und Jugendparlaments in seiner Stadt vor. Alle 2 Jahre können Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahre ihre Interessenvertretung – das Parlament – wählen. Das Kinder- und Jugendparlament hat ein Antrags- und Rederecht im Bornaer Stadtrat. Mit administrative Hilfe von Herrn Rabold werden Beschlussvorlagen im städtischen Parlament auf die Tagesordnung gebracht. So rücken Themen der Kinder und Jugendlichen in den Fokus der Stadträte. Dies ist für die Kinder und Jugendliche die beste Möglichkeit sich mit demokratischen Strukturen auseinander zusetzen – Demokratie zu lernen und zu leben.

Die anwesenden Schulsprecherinnen haben dies zum Anlass genommen, sich zum einen untereinander besser zu vernetzen und zum anderen nehmen sie die Möglichkeit der Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlaments mit in ihre Schulen. Sie wollen das Konzept den Klassensprechern und -sprecherinnen vorstellen und die Möglichkeit eines Kinder- und Jugendparlaments in Brandis erläutern.

Der Leipziger Polizeipräsident und Leiter des OAZ Extremismusbekämpfung Bernd Merbitz berichtet von den Strukturen der NPD und den freien Kräften in Brandis und Umgebung. Auch wenn es z. Zt. keine festen Strukturen in Brandis gibt, so lassen sich rechtsextreme Tendenzen nicht leugnen. Ein latentes Wählerpotential für die NPD ist vorhanden. Auch die Debatten um Asylbewerber oder der Leipziger Moscheebau macht vor Brandis nicht halt. Gerade bei den Protesten in Leipzig und Schneeberg gegen den geplanten Bau der Moschee und das Asylbewerberheim schwimmen viele Menschen im Fahrwasser der Nazis mit, die nicht dieser Gruppe zuzurechnen sind. In diesen Diskussionen bedient die NPD Parolen, die menschenverachtend und diskriminierend sind. Hier gilt es Aufklärungsarbeit zu leisten und die Menschen zu informieren. Katja Braß von Opferberatung Sachsen hält gerade diese Aufklärungsarbeit an Schulen für besonders wichtig.

Die Mitglieder des Forums haben auch Handlungsaufträge für die Zukunft erhalten. Daher wird auch in 2014 das Forum weiterhin aktiv sein und für Brandis Aufklärungsarbeit leisten.